CARSTEN BERGNER

„Wir bringen die Stimmen eines Orchesters zusammen”

Wie wollen junge Architekten arbeiten? Im Interview erzählt oow-Associate Carsten Bergner von seinem Weg zu oow, dem Effekt guter Stimmung auf Entwürfe und warum Vielfalt Architektur besser macht.

Architektur Berlin Entwurf Treppenhaus

„Ohne ästhetische Abstriche zu machen, muss ein Gebäude komplett funktional sein. “

Anfang 2019 bist du bei oow eingestiegen, quasi über Nacht. Wie kam´s dazu?

Na ja, nicht ganz, aber es ging alles sehr schnell, das stimmt. Robert , mit dem ich an der TU Berlin zusammen Architektur studiert habe, hatte gerade bei oow begonnen und mir empfohlen, mich doch auch zu bewerben. Ich wurde auch sofort zum Gespräch eingeladen und nur zwei Tage später war ich Teil des Teams und habe mitgearbeitet. Wenn es passt, kann Mathis sehr schnell entscheiden. (lacht)

Ist der Beruf so wie du ihn dir zu Unizeiten vorgestellt hast?

Größtenteils ja. Ich habe allerdings die Koordination mit den verschiedenen Fachplanern komplett unterschätzt. Mir macht das aber super Spaß, insofern ist das eine positive Überraschung. Manchmal erinnert mich das an meine Jugend, wo ich im Orchester Trompete gespielt habe. Bis auf den Unterschied, dass ich als Architekt jetzt der Dirigent bin. Wir geben den Takt vor, verteilen Pläne und Unterlagen, fragen die einzelnen Planer und Gewerke an, und koordinieren alles. Als Architekten bringen wir die verschiedenen Stimmen so zusammen, dass alles im Einklang bleibt – und etwas richtig Schönes entsteht.

Was reizt dich an Architektur besonders?

Das Zusammenspiel von Handwerk und Kunst. Natürlich liebe ich, wie alle Architekten, die Entwürfe, die kreativen Parts. Aber ich sehe auch den Reiz der Ausführungsplanung. Ohne ästhetische Abstriche zu machen, muss ein Gebäude komplett funktional sein. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes Handwerkskunst. So genannte Papierarchitekten, deren Entwürfe nie gebaut worden sind, haben durch ihre Visionen natürlich vieles weiterentwickelt. Aber oftmals bleiben es eben akademische Gedankenspiele. Wenn Entwürfe aber wirklich umgesetzt werden, kommen diese Gedankenspiele auch beim Menschen an. Und erst dann ist der Sinn von Architektur erfüllt, finde ich.

Worin siehst du die Stärke von oow?

Alle behaupten es, hier stimmt es wirklich: Bei uns herrscht eine richtig gute Stimmung! (lacht) Ich bin wirklich fest überzeugt, dass dadurch auch bessere Ergebnisse entstehen.

Das musst du erklären!

Wir sind ein junges und diverses Team und gehen alle einfach gerne zur Arbeit. Und egal, wie lange man schon an Bord ist: Jeder kann seine Ideen einbringen und findet dafür ein offenes Ohr. Durch so flache Hierarchien entsteht natürlich eine ganz andere Kreativität als wenn sich in starren Strukturen niemand richtig traut, sich einzubringen. Außerdem ist man viel effizienter.

„Wir sind ein junges und diverses Team und gehen alle einfach gerne zur Arbeit.“

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Wie beeinflusst diese Art zu arbeiten die eigene Karriere?

Die bringt einen absolut weiter! Wer möchte, kann sehr schnell sehr viel Verantwortung übernehmen. Das ist natürlich eine gute Möglichkeit, um sich weiterzuentwickeln. Ich bin auch sehr angetan, dass es honoriert wird, wenn man sich reinhängt. Nach nur zwei Jahren wurden Robert und ich gerade zum Associate befördert, das war klasse.

Diversität ist ja ein beliebtes Buzzword heute, mit dem sich viele Unternehmen schmücken. Oow ist aber wirklich sehr international aufgestellt, die Mitarbeiter kommen aus ganz verschiedenen Ländern. Inwiefern wirkt sich das auf eure Arbeit aus?

Wir haben alle ganz unterschiedliche Hintergründe, sei es unsere Herkunftsländer oder das, was wir vorher gemacht haben. Eine Kollegin arbeitet sogar ganz aus Griechenland für uns. Unsere Teamsprache im Büro ist Englisch, aber mit dem Kunden reden wir natürlich Deutsch. Ich glaube, dass die Vielseitigkeit, mit der wir auf Projekte blicken, total hilfreich und bereichernd ist.

Hast du ein Lieblingsprojekt?

Sehr viel Spaß gemacht hat mir unser großes Projekt in Ansbach, wo wir sozialen Wohnungsbau mit Studenten-Apartments kombinieren. Es ist toll zu sehen, dass man einen hohen Standard zu erschwinglichen Kosten bauen kann. Maximal sozial und trotzdem hochwertig, das ist ein tolles Projekt!

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