Die bauliche Erweiterung der Alten Post Neukölln steht beispielhaft für die intelligente Verdichtung urbaner Räume. Zwischen historischer Substanz und zeitgenössischer Architektur wurde ein Massivbau realisiert, dessen Gestalt maßgeblich von zwei sehr unterschiedlichen Fassaden geprägt wird.

An der Nordseite dominieren tief auskragende Sichtbetonkästen, die den einzelnen Apartments großzügige Balkone bieten und zugleich die markante Rhythmik der Fassade prägen. Die Südfassade hingegen überzeugt durch langgestreckte Balkone, die mittels goldfarbener Schiebefaltläden der Firma Ehret flexibel verschlossen werden können. Mit insgesamt 311 Schiebefaltläden entsteht ein Spiel aus Licht, Transparenz und Privatsphäre, das dem Gebäude zu jeder Tageszeit ein verändertes Gesicht verleiht.

Zu den konstruktiven Besonderheiten zählen die Gründung entlang sensibler Telekommunikationsleitungen sowie der Einsatz von Fertigteilbeton für die Balkonplatten. Die wasserrechtliche Genehmigung und eine anspruchsvolle Kaskadenentwässerung mit integrierten Entwässerungsrinnen sichern die nachhaltige Funktion im Bestand.

Ein weiteres technisches Highlight ist das zentrale Treppenhaus, das die Erschließung sowohl des Erweiterungsbaus als auch der Aufstockung ermöglicht. Der speziell konstruierte Über-Eck-Aufzug sorgt dabei für barrierefreien Zugang über alle Ebenen.

Die Möblierungsplanung – entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der re-vamp Agentur für Interior Design – überzeugte durch hohe Qualität bei überraschend geringem Budget. Das Ergebnis: voll ausgestattete, funktionale und zugleich wohnliche Apartments, die zeitgemäßes Leben in Neukölln ermöglichen.