Projekt

Ärztehaus
Luisenplatz

Kunde
Dr. Stefan Dörfer
Leistungen
Entwurf, Genehmigung und Umsetzung
Edles Antlitz mit moderner Zugänglichkeit

Ärztehaus Luisenplatz

Am Brandenburger Tor in Potsdam strahlt ein alter Nachbar in neuem Glanz. Drei denkmalgeschützte Altbauten, deren Giebel Baugeschichte tragen und die nach gebückten Jahren nun wieder über dem Luisenplatz thronen.
Die schönen Gebäude haben nach mehrfacher Umgestaltung nun eine sorgfältige Sanierung und technische Aufwertung erhalten. Räume, die zuvor als Wohnungen und Büros genutzt wurden, haben wir in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde zu einem modernen Ärztehaus umgebaut.

Die besten Architekten und Designer aus Berlin
Blick vom Luisenplatz auf das Ärztehaus

„Als Architekt muss man mal eine Altbausanierung gemacht haben! Bei der Abstimmung mit dem Denkmalschutz und bei der Bauleitung lernt man unendlich viel über den eigenen Beruf“

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Vom Haus der Bauern zum Ärztehaus

‚Haus der Bauern’ wurde das unter Denkmalschutz stehende Eckgebäude in den 50er Jahren genannt. Der Stuck war heruntergeschlagen und damit der Glanz alter Zeiten. In den 90ern wurden die Häuser entgegen dem Wunsch der Denkmalschutzbehörde aufgestockt und verfügen seitdem über vier Obergeschosse. Auch Erker und Balkone bekam der Altbau zurück. Nicht jedoch seinen schmuckvollen Altbaustil, denn der neue Dachbereich wirkte platt und unförmig.

Seitdem wir uns der aufwändigen Umgestaltung angenommen haben, schmückt sich die alte Fassade mit neuem Stuck und das plumpe Obergeschoss verschwindet hinter dem liebevoll umgebauten Dach. Im Inneren füllen zeitgemäße Praxen die weitläufigen Etagen, ohne an der Würde des denkmalgeschützten Baus zu kratzen.


Die Herausforderung

Die Kunst bestand darin, den stilvollen Altbau mit seinen charmanten Details in ein modernes, zukunftsfähiges Ärztehaus zu verwandeln. Während wir einerseits das Gebäude bestmöglich erhalten sollten, galt es innen, die Vorgaben des Denkmalschutzes optimal mit den Anforderungen des Bauherren zu vereinbaren. Möglichst geringe Veränderungen standen dem Wunsch nach viel Glas gegenüber – ein planerischer gordischer Knoten für uns, dessen Lösung eine intensive Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erforderte.

Wir haben es geschafft, viele alte Elemente der Fassade zu erhalten bzw. wiederherzustellen und das Innere fachgerecht nach den neuen Nutzungsansprüchen zu gestalten. Klassischer Baustil wird betont und lässt gleichzeitig Platz für die Integration moderner Technik. Dies erforderte komplexe Lösungen, mit denen wir aufwändige Installationen wie Behandlungsstühle dezent in die Baustruktur einfügen konnten.


Stilvolle Rückkehr

Mit einem planerischen Kunstgriff haben wir den wesentlichen Konflikt brillant gelöst: Ein neues Dach nimmt dem nachträglich aufgestockten Geschoss sein plumpes Äußeres und gibt dem Gebäude seinen Altbaucharme zurück. Der Denkmalschutz zeigte sich begeistert von unserem Konzept, denn das in den 90er Jahren aufgesetzte Geschoss war der Behörde von Anfang an ein Dorn im Auge. Im Gegenzug bestückten wir die Fassade mit Schaufenstern im Erdgeschoss und zeitgemäßen Glasgauben im Dachbereich, um der neuen Nutzung elegant gerecht zu werden.

Der Eckbereich des Hauses, der zuvor nur ein unscheinbarer Teil der Fassade war, überragt jetzt als stolzer Turm die restlichen Gebäude (siehe Vorher-Nachher-Ansicht am Seitenanfang).

Selbst die neue Farbgestaltung der Baukörper wurde mit der Denkmalbehörde abgestimmt. Der Kontrast von sandfarbenem Gelb und unaufdringlichem Grau lässt das Ensemble jetzt freundlich und imposant zugleich wirken.


Neue Nutzungsqualität

Im Kontrast zur traditionell erhaltenen Fassade ist der Hofbereich mit viel Glas ausgestattet, durch das reichlich Tageslicht in die Praxen dringt. Die neue Erschließung im Innenhof ermöglicht über eine sanft ansteigende Rampe den barrierefreien Zugang zum Hochparterre. Aufzüge erleichtern den Weg in die darüber liegenden Etagen, womit das Gebäude nun vollkommen behindertengerecht ist.

Durch eine geschickte Entkernung der Bausubstanz konnten geräumige Arztpraxen mit unterschiedlichsten Anforderungen entstehen.

Dank der neuen Raumaufteilung dehnen sich diese auf bis zu drei Einheiten je Geschoss aus und bieten Ärzten wie Patienten beeindruckend viel Raum für eine angenehme Behandlungsatmosphäre. Neben der Apotheke und einem kleinen Café im Erdgeschoss beleben auch ein Sanitätshaus und ein Hörgeräteakustiker die weiten Räumlichkeiten.

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Leipziger Straße 56

10117 Berlin